Hochwasserlagen bewältigen
Hi liebe Freunde der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes,
heute möchte ich euch meine letzte Urlaubslektüre vorstellen. Die Leserinnen und Leser von der-meier.at werden bereits festgestellt haben, dass mich das Thema Hochwasser in allen Bereichen interessiert. Über die Entstehung bis hin zur Bewältigung von Hochwasserlagen habe ich schon einige gute Lektüren gelesen.
Die Fachbuchreihe „Fachwissen Feuerwehr“, aus dem ecomed-storck Verlag, veröffentlichte vor kurzem ein weiteres Werk zum Thema Hochwasserlagen. Hochwasserlagen bewältigen heißt die letzte Erscheinung.
Das Buch umfasst – in gewohnter Art und Weise – kurz und knapp die wichtigsten Inhalte. Der erste Teil ist für den österreichischen Anwender weniger anzuwenden, da es sich hier um die deutsche Rechtsmaterie handelt. Ich empfehle diesen Teil nur jenen österreichischen Anwendern die a) ganz genau wissen wie die österreichische Material funktioniert und b) die sich über die deutsche Gesetzgebung ein wenig informieren möchten. Die Inhalte könnten sonst Verwirrung sorgen. Die deutschen Anwendern sollen natürlich auch dieses Kapitel ausgiebig lesen 😉
Für interessierte im Bereich Zivil- & Katastrophenschutz (staatenübergreifend) kann ich das Buch „Einführung in das Katastrophenschutzmanagement“ empfehlen.
Zurück zum Hochwasser. Im ersten Kapitel geht es um die Rechtsordnung im (deutschen) Hochwasserschutz. Das Buch beschäftigt sich im Bereich von Flüssen und Binnenseen, daher werden auch nur jene Hochwasserschutzmaßnahmen erklärt welche in diesen Bereichen eingesetzt werden. Im zweiten Kapitel beschäftigt sich das Autorenduo ausgiebig mit Flussdeichen (DIN 19712). Es werden der Aufbau, der Begriff Sickerwasserlinie, sowie – für mich ein massiver Mehrwert des Buches – die verschiedenen Versagensmuster ausgiebig erklärt.
Weiters werden in diesem Kapitel die diversen Ertüchtigungsmaßnahmen mit Skizzen und Bildern anschaulich dargestellt. Am Ende des Kapitels finden sich die mobilen Hochwasserschutzmaßnahmen wieder.
Kapitel 3 behandelt den Pumpeinsatz. Hier wird am Ende erklärt warum es nicht immer sinnvoll ist einzelne Objekte durch abpumpen zu schützen.
Die Führung bei Hochwassereinsätzen wird im vierten Kapitel behandelt. Naturgemäß wird hier auf die DV100 verwiesen. Der Erfolgsfaktor ÜBUNG ist gut herausgearbeitet. Das Kapitel beinhaltet die wesentlichen Erfolgsfaktoren (Führungsmittel- Verfahren).
Eine gute Übersicht über die Aufgabenbereiche der jeweiligen Einsatzkräfte findet sich in Tabelle 1 auf Seite 64. Hier werden folgende Aufgabenbereiche behandelt:
- Führung
- Information & Kommunikation
- Brandschutz
- Sanitätswesen
- Betreuung
- Wasserrettung
- Bergung & Instandsetzung
Positiv ist mir der Umgang mit zivilen Hilfskräften aufgefallen, hier wird erklärt wie man mit zivilen Helfern umgehen kann und warum zivile ebenfalls geführt und koordiniert werden müssen.
Hochwassergefahren, Risikokarten und Pegel werden im fünften Kapitel behandelt. Kapitel sechs beinhaltet die wesentlichen Hintergründe zum Thema Schutz der Bevölkerung. Neben der Aufrechterhaltung der Stromversorgung (Spannungsfeld!) werden die Themen Schutz der Gesundheit, Ausfall der Infrastruktur bis hin zur Notfallversorgung erklärt.
Im siebenten und letzten Kapitel wird das Thema Kommunikation aufgegriffen. Mir gefällt das sich die Autoren mit dem Thema #socialmedia beschäftigen. Nicht nur in Österreich sondern, dem Buch nach, auch in Deutschland nutzen die öffentlichen Stellen die sozialen Netze wenig bis gar nicht. Das Autorenduo ist in diesem Fall meiner Meinung: Dieser Umstand muss geändert werden.
Mein Fazit
Für Freunde des Führungsverfahrens und des Hochwasserschutzes stellt dieses Buch eine wertvolle Bereicherung der Fachbibliothek dar. Interessant war das #socialmedia als Kommunikationsmittel im Katastrophenfall nicht als Bedrohung gesehen wurde, sondern das diese Kanäle vermehrt genutzt werden sollten. Hierzu gibt es im Netz auch schon einiges an Informationsmaterial. Zur Hochwasservorbereitung: Am Ende des Tages hängt alles von einer gezielten Einsatzplanung ab.
so then … thanks for your attention
yours mike