Field Recording für Anfänger – Externe Mikrofone
Willkommen zum dritten Teil meiner Field Recording für Anfänger Reihe. Diesmal geht es um Mikrofone, die Ihr an Euren Recorder anschließen könnt.
So gut die eingebauten Mikrofone der Aufnahmegeräte auch sein mögen, irgendwann stößt man an ihre Grenzen. Hierbei ist jetzt gar nicht die Qualität der verbauten Teile gemeint, sondern viel mehr die Charakteristik. Dazu aber später.
Andere Recorder wiederum verfügen gar nicht über interne Mikrofone, bzw. nur über solche, die lediglich für Kommentare gedacht sind.
Zwei Arten von Mikrofonen
Grob gesagt gibt es zwei Arten von Mikrofonen: Dynamische Mikrofone und Kondensatormikrofone.
Auf Grund der unterschiedlichen Membrane klingen die aufgenommenen Töne je nach Mikrofonart schon verschieden.
Ansonsten stellen sich die weiteren Unterschiede wie folgt dar:
- Dynamische Mikrofone sind robuster und eignen sich besser für laute Töne. Sie benötigen keine externe Stromquelle.
- Kondensatormikrofone sind präziser, aber auch fragiler. Weiters benötigen sie eine Stromquelle. Sie sind die meistverwendete Art für Tonaufnahmen.
Richtcharakteristik (Polar Patterns)
Um es ein wenig komplizierter zu machen, hat jedes Mikrofon (unabhängig von der Mikrofonart) eine bestimmte Richtcharakteristik, wie es Töne aufnimmt.
Hier eine Übersicht der gängigsten Charakteristiken:
Dies bedeutet also, dass z.B. ein Mikrofon mit einer Kugelcharakteristik, Töne aus allen Richtungen gleich laut aufnimmt. Eine Keule/Richtrohr jedoch nur einen schmalen Bereich vor dem Mikrofon (sowie einen kleinen Bereich seitlich und hinter dem Mikrofon).
Mikrofonmodelle
Je nachdem, welche Töne ihr aufnehmen wollt, solltet ihr ein Mikrofon mit der jeweiligen Richtcharakteristik auswählen.
Um diese Auswahl ein wenig einfacher zu machen, hier noch ein kurzer Überblick verschiedener Mikrofonmodelle.
Shotgun (Richtrohr)
Diese Modelle sind vermutlich die erste Wahl, wenn ihr ins “Feld” hinausgeht und ein externes Mikrofon an euren Recorder anschließen wollt. Sie nehmen vor allem die Töne auf, auf die das Mikrofon gerichtet wird. Außerdem blenden sie seitliche Geräusche sehr gut aus. Also perfekt für Geräusche, aber auch Dialoge im Freien.
Stereomikrofone
Stereomikrofone haben meist zwei Kapseln mit Nierencharakteristik. Das heißt, es werden zwei Monosignale aufgenommen, die im Mikrofon zu einem Stereosignal verarbeitet werden. Meist sind die Kapseln in einer festen Position eingestellt, bei manchen Mikrofonen lässt sich diese jedoch auch verstellen.
Mancher Tonkünstler verwendet anstatt eines Stereomikrofons lieber zwei aufeinander abgestimmte, idente Monomikrofone und erzeugt dann mit diesen beiden Aufnahmen am Computer ein Stereosignal.
Vocal/Voiceover (Gesangsmikrofone, Mikrofone für Sprachaufnahmen)
Diese speziell für Sprachaufnahmen konstruierten Mikrofone verfügen über eine Membran, die größer als 1 Zoll ist.
Lavalier Mikrofone
Dabei handelt es sich um diese kleinen Mikrofone, die man bei Interviews oft am Kragen eines Sprechers befestigt sieht. Meist sind sie kabellos mit einem Recorder verbunden.
Kontaktmikrofone
Wie der Name verrät, nehmen diese Mikrofone Geräusche über den Kontakt mit festen Gegenständen auf und nicht über die Luft.
Hydrophone
Im Grunde genommen ident zu Kontaktmikrofonen, nur wasserdicht. Also speziell für Unterwasseraufnahmen konstruiert.
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