Die Geschichte mit den Routinen
Die Geschichte der Routinen ist eine vielbeschriebene. Mit der Fachliteratur über Routinen werden ganze Bibliotheken gefüllt. Viele Trainer bieten Unterstützung bei der Umsetzung der Routinen an. Viele Menschen verteufeln sie bzw. erkennen den Nutzen nicht. Andere wiederum behaupten, dass sie über keine persönlichen Routinen verfügen. Ich wäre nicht ich, wenn ich derartige Aussagen prinzipiell in Frage stellen würde J
Warum dieses Blogposting?
Diese Zeilen tippe ich während ich meinen Sommerurlaub genieße. Es ist 0545 Uhr MESZ und vor kurzem habe ich meine persönlichen Routinen wieder einmal kritisch hinterfragt.
In meinem direkten Umfeld zähle ich als wenig spontan und gut organisierter Mensch. Nun ja, wenig Spontanität – eindeutig ja, gut organisiert – verbesserungsfähig. Vielleicht liegt es aber auch daran das ich an dem Status-Quo wenig interessiert bin und laufend nach Nachbesserungsmöglichkeiten suche.
Wie gehe mit (meinen) Routinen um?
Vorweg, wir haben alle unsere Routinen. Denk mal drüber nach ob es Dinge gibt die du regelmäßig machst. Ohne viel Nachdenken.
Wikipedia meint dazu:
Als Gewohnheit (auch Usus, von lateinisch uti „gebrauchen“) wird eine unter gleichartigen Bedingungen entwickelte Reaktionsweise bezeichnet, die durch Wiederholung stereotypisiert wurde und bei gleichartigen Situationsbedingungen wie automatisch nach demselben Reaktionsschema ausgeführt wird, wenn sie nicht bewusst vermieden oder unterdrückt wird. Es gibt Gewohnheiten des Fühlens, Denkens und Verhaltens.
So bin ich nun mal. Das mache ich seit xx. Zeiteinheiten. Wir können alles neu lernen, auch wenn es hart ist und enorm viel Disziplin erfordert.
In den letzten Jahren habe ich viele Routinen verworfen, nachgebessert, begonnen, aufgegeben …. Ja die Geschichte von meinen Routinen könnte auch die eine oder andere kleine Bibliothek füllen. Mit Sicherheit.
Eines habe ich gelernt. Es dauert länger als wir glauben bringt aber viel mehr als wir uns vorstellen können. Wie lange dauert es nun bis eine Routine zur echten Gewohnheit wird? Nun ja, hier geht nicht nur die Literatur unterschiedliche Wege, meine eigene Erfahrung zeigt (dir) auch, dass es sehr unterschiedlich ist.
Einige meiner (neuen) Routinen hatte ich schnell verinnerlicht, mit anderen kämpfe ich schon sehr lange. Eine Frage der Motivation und der Selbstdisziplin. Eines habe ich auch erfahren dürfen. Nicht umgesetzte Routinen – speziell in der Anlernphase – verfolgen mich den ganzen Tag. Die nicht umgesetzten Punkte belasten mich den ganzen Tag. Das mag für manche unverständlich wirken, aber die Themen die ich nicht schaffe bzw. nicht mache belasten mehr als die erledigte workload.
Bei der Umsetzung von neuen Routinen erlebe ich oft, dass ich aus fremdgesteuerten Gründen bei der Umsetzung gestört werde. Alte Gewohnheiten warten regelrecht darauf die neuen Punkte zu verdrängen. Hier arbeite ich derzeit stark an mir und meiner Selbstmotivitation. Ich trainiere sie wie einen Muskel. In der Hoffnung das es bald Erfolge gibt 😉
Was bringen mir meine Routinen im Alltag?
So widersprüchlich es für dich jetzt klingen mag. Die Routinen schaffen mir Raum für die vielfachfach vermisste Spontanität.
Ich habe durch gewisse Routinen Platz für ungeplante Dinge und schaffe dennoch einen Großteil meiner Vorhaben. Auf der anderen Seite konnte ich andere Lebensweisen und Herangehensweisen für meinen workflow etablieren. Dadurch komme ich zu anderen Lösungswegen und bringe – aus meiner Sicht – mehr Dinge in einer besseren Qualität vom Stapel.
Vor vielen Monaten habe ich einige Routinen bzgl. lifestyle, stressmanagement und quasi ein mentales Training begonnen. Hier konnte ich die meisten Erfolge feiern und diese – geringfügigen – Veränderungen brachten mir am meisten. Durch diesen flow zogen automatisch andere Bereiche mit und ich konnte echt viel meiner „to change – Liste“ umsetzen.
Auch wenn dieser Absatz ein wenig wie eine Erfolgsstory klingt, kann ich dir versichern das ich noch lange nicht am Ziel binbzw. ich laufend Rückschläge zu bewältigen habe. Ich versuche aus diesen Rückschlägen täglich zu lernen und nachzubessern. Warum? Weil ich merke, wie gut sich die Erfolge aus den verschiedenen Bereichen anfühlen und mich weiterbringen.
Dieses Posting ist ein Teil der Selbstreflektion, soll dir aber auch zeigen, dass vieles möglich ist und Rückschläge gerade zu Beginn von neuen Routinen absolut normal sind. Ich selbst habe einige Mondphasen benötigt um diesen Umstand richtig zu verstehen.
Ich verfalle selbst immer wieder in die Falle, dass ich sofort Veränderungen bzw. Verbesserungen sehen / fühlen / merken will. Am Ende des Tages ist es eine reine Frage der Motivation. Kleine Zeiteinheiten sind meiner Erfahrung nach immer Verfügbar um neue Dinge auszuprobieren und zu testen. Die wenigen Veränderungen, die ich zeitgleich begonnen hatte, erforderten enorm viel Kraft und Selbstmotivation. Interessanterweise dauerte es unterschiedlich lange bis sich Routinen verfestigten.
Bei einigen arbeite ich mittlerweile seit vielen vielen Wochen daran und muss mich immer noch regelrecht dazu zwingen. Warum ich mich selbst dazu dränge? Weil ich merke, wenn ich diese kleinen Dinge gemacht habe es einen Mehrwert für mich liefert. Das ist auch der Grund für das regelmäßige schinden 😉
Also, stay strong und …
… bis demnächst in diese Theater.
stay safe and make some noise.
meier & out