KATWARN – (m)ein Erfahrungsbericht

Etwas mehr als ein Jahr ist nun seit dem ersten Blogposting über Katwarn vergangen. Zeit, um meine Erfahrung und Meinung dazu in einem kurzen Blogposting zu schreiben.

Mehr (Einsteiger) – Infos zu Katwarn findest du hier:

Aktivität der APP in den letzten 12 Monaten

Screenshot einer KATWARN - Warnung

Screenshot einer KATWARN – Warnung

Während der Heimreise aus Deutschland im Mai erreichte mich das erste und bisher einzige Mal eine Warnung, die ich aufgrund der Schutzengelfunktion erhalten habe.

Damals fuhren wir unmittelbar neben einer „bösen“ Gewitterzelle vorbei. Deutsches Bundesgebiet, deutsche Wetterwarnung für Ösis – alles gut. Die Zelle wäre übrigens sehr fotogen gewesen (nur am Rande erwähnt).

Da ich das erste Mal von KATWARN auf eine besondere / gefährliche Wetterlage hingewiesen wurde, nutze ich die Zeit als Beifahrer, mir die Warnung genauer anzusehen.

Die Warnung selbst wurde, lt. KATWARN, vom deutschen Wetterdienst gemeldet und bezog sich auf Niederschlagsmengen, Starkregen sowie Wind und möglichen Hagelschlag.

Der Deutsche Wetterdienst meldet: Es treten örtlich Gewitter auf. Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 20l/m² und 40l/m² pro Stunde sowie Windböen mit Geschwindigkeiten bis 60km/h (17m/s, 33kn, Bft7) und Hagel mit Korngrößen um 2 cm.

Weiters wurden wichtige Verhaltensregeln beim Aufenthalt im freien während eines Gewitters angeführt. Eine gute und schnelle Information.

Aufgrund der umfangreichen Infos bzgl. möglicher Gewitter, kann man sich ausmalen, wie heftig das Gewitter dann tatsächlich ausgefallen ist.

Mehr Infos benötigt die Bevölkerung meiner Meinung nach nicht. Ab dem Zeitpunkt der Warnung sollten alle Handgriffe sitzen und jeder sollte wissen, was zu tun ist und sich vor allem der Gefährlichkeit der Situation bewußt sein.

In der selben Woche wurde im österr. Hoheitsgebiet ein Sonderfall via Katwarn verbreitet. Hierbei handelte es sich um eine abgängige Person. Der Warntext damals:

Das Kompetenzzentrum für Abgängige Personen im Bundeskriminalamt meldet: Information Sonderfall. Gültig ab 23.05.2018, 12:53.

Der 22-jährige XXXXX XXXXXXX ist seit dem 18. Mai 2018 aus der elterlichen Wohnung in XXXXXXXXXXXXXXXX/NÖ abgängig. Er ist psychisch krank und benötigt dringend Medikamente. XXXXX XXXXXXX ist mit dem PKW seiner Mutter, Peugoet 206 CC, Kz.: XX-XXXXX, Farbe silber, unterwegs. Hinweise an das Landeskriminalamt Niederösterreich, Tel.: +43 59133 30-3333, oder an jede Polizeidienststelle erbeten.

Diese „Warnung“ wurde farblich weniger grell dargestellt und auch hier war ich positiv überrascht. Die Infos waren gut aufbereitet. Ich bin mir jedoch nicht sicher ob eine Fahnung via KATWARN verbreitet werden soll. Mehr dazu aber später.

Mein KATWARN Setting

Screenshot einer KATWARN - Warnung

Damit ich das Maximum aus der App herausholen kann, habe ich folgende Einstellungen gesetzt:

  • Schutzengelfunktion
  • Mehrere Postleitzahlen hinterlegt (Heimat, Firmenstandorte)
  • SMS Benachrichtigung
  • E-Mail Benachrichtigung

Die Warnungen via SMS & E-Mail beziehen sich ausschließlich auf hinterlegte Postleitzahlen. E-Mails gibt es nur in Verbindung mit der SMS Benachrichtigung.

Im Screenshot siehst du wie eine SMS „Warnung“ aussieht. Nachteil – SMS bedingt – die begrenzte Zeichenanzahl. In der E – Mail sind alle Informationen zusammengefasst.

 

Screenshot der Katwarnbenachrichtung via E-Mail // Michael Mike Meier, Stockerau, Blogger, Blog, Feuerwehr,

 

Mein Fazit nach rund 12 Monaten

Im letzten Jahr habe ich, neben dem jährlichen Zivilschutzprobealarm, nur sehr wenig von KATWARN mitbekommen. Natürlich kann dies auch als gut empfunden werden. Die Frage ist jedoch, ob es gut ist, wenn eine Warnapp fast durchgehend ruhig ist. Denn zwischenzeitlich habe ich gar nicht mehr an die App gedacht. Sie schlummerte ruhig auf dem Smartphone und wartete auf ihren Einsatz.

Ich bin aber auch der Meinung, dass

  • die AnwenderInnen mit der App vertraut sein müssen.
  • die AnwenderInnen Warnungen und Infos richtig lesen müssen.
  • die AnwenderInnen nach der Warnung richtig reagieren müssen.
  • die AnwenderInnen einen Bezug zu einer Warnapp benötigen.
  • die Betreiber regelmäßig und angemessen warnen und informieren müssen.

Wir leben in einer Zeit der Info- & Reizüberflutung. Beinahe jede (!) App bietet push-Benachrichtungen an. Umso wichtiger ist es, dass lebensrettende Infos sofort erkannt und verifiziert werden können. Eine stille App, die sich nie meldet wird deinstalliert. Ebenso, wenn zu viele Informationen darüber verteilt werden.

Ich bin aber auch der Meinung, dass in den letzten 12 Monaten es mehrere „warnwürdige“ Ereignisse in der nähe meiner Aufenthaltsorte gegeben hat. Ich denke dabei an:

  • mehrere heftige Unwetter
  • Großbrände / Schadstoffgebrechen
  • gefrierender Regen

Ich bin ein absoluter Fan der Multi-Channel Warnung der Zivilbevölkerung. Nachteil an KATWARN ist, meiner Meinung nach, immer noch die erforderliche Installation auf dem Endgerät.

Im Ernstfall ist es wichtig, die Bevölkerung rasch und effektiv warnen und informieren zu können. Hier ist die KATWARN-App ein Schritt in die richtige Richtung und kann eine gute Ergänzung zu den bestehenden Warn- und Alarmsystemen sein. Eine solche App kann allerdings eine Sirenenalarmierung, Rundfunksendungen bzw. Lautsprecherdurchsagen nie ersetzen.

Vielleicht ist es aber auch gut, dass die App so ruhig ist. Ich empfehle Sie immer noch jedem Nutzer.

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one more thing

Danke, dass du bis hierher gescrollt hast. Ich habe noch ein kleines Add-on bzgl. KATWARN für dich. Vor kurzem konnte ich beobachten, wie #fakenews zustande kommen.

Aufgrund der Trockenheit und der Hitzewelle wurde die Information bzgl. der Waldbrandgefahr über KATWARN ausgesendet. Den Infotext habe ich dir weiter oben bereits als Screenshot gezeigt. Nach kurzer Zeit war in einer Facebookgruppe bereits von einem Waldbrand in Stockerau zu lesen.

so entstehen Fake News #fakenews, michael mike Meier, stockerau, blogger, blog, Katwarn

Durch einen (unglücklichen) Zufall sind unmittelbar nach der Aussendung Einsatzfahrzeuge zu einem technischen Einsatz ausgerückt. Die Facebook-Community bastelte daraus schnell einen Waldbrand. Ich bin überzeugt davon, dass keiner der Beteiligten die Aussendung gelesen hat.

Die Farbkennzeichnung alleine signalisiert keine unmittelbare Gefahr für Leib & Leben. Diese Punkte sind alle im Handbuch bzw. direkt in der App zu finden. Natürlich müsste man sich mit der App beschäftigen, um das zu wissen.

Der gezeigte Thread zeigt eindrucksvoll, wie schnell „alternative Fakten“ verbreitet und vor allem diskutiert werden. Es ist auch ein Grund, warum Einsatzkräfte social-media immer am Radar haben müssen. Hier wurde ein Infotext zu einem fiktiven Ereignis gewandelt. Vielleicht aber auch, weil KATWARN im Grunde eine sehr, sehr stille App ist.

Bis zum nächsten Mal!

lG Mike

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