Zählt das Telefon wirklich noch als techn. Errungenschaft?

Das Telefon wurde erfunden und galt als echt Errungenschaft … Das Festnetztelefon im Vorzimmer 😉 wurde allmählich von mobilen Endgeräten abgelöst. Spätestens seit dem iPhone (2007) besitzen wir alle ein internetfähiges mobiles Gerät in der Hosentasche. Damit wir auch telefonieren können.

Kommunikation ist alles

Wir alle alle wissen, dass Kommunikation wichtig ist und wir als Menschen gerne mit anderen Menschen kommunizieren. Soweit so gut. Der technische Fortschritt hat uns viele verschiedene Möglichkeiten gebracht um mit unseren Mitmenschen in Kontakt bleiben zu können.

Auf jeden Schreibtisch steht auch im Jahr 2022 noch ein Festnetztelefon, daneben liegt mindestens ein Mobiltelefon. Im Hintergrund laufen Messenger-Apps, E-Mail- und/oder Chatprogramme.

Kurz gesagt, viele offene Kanäle um berufliches, privates und innovatives austauschen zu können.

Ablenkungen und Anstand

Ablenkung alle 3 Minuten

Bei jedem Telefonat geht das anrufende individum davon aus, dass das Gegenüber Zeit und Lust für ein Gespräch hat. Kurz – und provokant – dargestellt wird angenommen, dass:

  • das Gegenüber gerade unbeschäftigt ist
  • das Gegenüber Lust hat zu sprechen
  • das Gegenüber mit dem Kopf voll bei der Sache ist
  • das Gegenüber keine wichtige Tätigkeit zu erledigen hat
  • das Gegenüber alleine ist

Es wird angenommen bzw. erwartet, dass wir alle 24/7 telefonisch erreichbar sind. Die Anruf-Klassiker aus der Hölle sind:

  • Ich habe dir gerade eine E-Mail gesendet …
  • Danke für die E-Mail à Versuch der telefonischen Beantwortung …
  • „Stör ich“ … zu Beginn des Telefonats
  • Ungeplante Smalltalk-Versuche

Es nervt (mich)

Ja, es nervt. Nur weil jemand viel / dauernd mit dem Mobiltelefon Dinge erledigt, liest, checkt kann, darf die Menschheit nicht davon ausgehen, dass jeder gerne telefoniert.

Die Coronapandemie hat diesen Effekt meiner Einschätzung nach verstärkt. Das Telefon ist ein irrer Ablenkungsfaktor.

Ich traue mich zu behaupten, dass wir ohne telefonieren, wesentlich mehr Dinge in kürzeren Zeitfenstern abarbeiten könnten und dadurch wieder mehr Zeit zum Telefonieren / kommunizieren mit unseren Gegenüber hätten 🙂

Asynchrone Kommunikation

… nutzen wir doch die Möglichkeiten der asynchronen Kommunikation. Schaffen wir dadurch Zeitfenster für Telefongespräche.

Wird der Anruf nicht angenommen, ist es OK. Lassen wir es doch bitte und nehmen Kontakt über die vielen verschiedenen Kanäle auf.

Machen wir uns „Telefontermine“ aus. Nicht jeder telefoniert gerne.

Vergessen wir die telefonische Ankündigung einer E-Mail via Telefon! Diese Telefonate interessieren niemanden! Antwortet auf eine E-Mail, Chatnachricht, DM über die jeweilige Plattform / Anwendung – ruft nur an, wenn ihr dazu aufgefordert werdet.

Akzeptiert die „bitte nicht stören – Funktion“

Was ich noch sagen möchte

Ich telefoniere hie und da gerne und lange. Zumeist um irgendwelche Themen abzuarbeiten bzw. abzustimmen. Das sind zumeist Zeitfüller und vor allem eingetaktete Telefonate.

Seit ich 8 von 10 Telefonaten über eine Freisprecheinrichtung nutze verbinde ich die Gepräche mit irgendwelchen anderen Dingen die zu erledigen sind.

Hier ein Auszug der Klassiker:

  • Geschirrspülermanagement 😉
  • Kleidungsmanagement 😉 (der Volksmund würde Waschen, Abnehmen zusammenlegen dazu sagen)
  • Aufräumen
  • Spazieren
  • Autofahren

Ziel ist immer das Maximum aus dem vorhandenen täglichen Zeitbudget herauszuholen – mit Rücksicht auf mein telefonierendes Gegenüber.

bis demnächst in diese Theater.

stay safe and make some noise.

meier & out

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