Das letzte Posting zum Thema Eigenverantwortung brachte mich zu diesem Text. Die Corona-Pandemie hat das Thema immer wieder strapaziert. Immer wieder wird an die Eigenverantwortung appelliert, viele wollen sie einfordern und viele behaupten, dass sie eigenverantwortlich leben und sich nicht diktieren lassen wollen / müssen.

Die C-Pandemie ist ein gutes Beispiel und vieles lässt sich auf etliche anderen Themen und Bereiche umlegen.

Damit unsere Gesellschaft funktioniert, braucht es jede Menge Eigenverantwortung. Auf diese müssen die jeweiligen komplexen Systeme aufbauen. Hier kommen wir zu einem wesentlichen Knotenpunkt. Ab dem Zeitpunkt, wo ein System auf das eigenverantwortliche, vernünftige Handeln der beteiligten Menschen aufsetzt, ist es verwundbar. Die wenigsten Systeme kommen jedoch ohne dieser Eigenverantwortung aus. Der Faktor Mensch ist allgegenwärtig und sollte vor allem in komplexen und verwundbaren Systemen immer beachtet werden.

Wie heißt es bei EDV-Problemen so schön à der Fehler liegt zumeist zu Rückenlehne des Sessels und Bildschirm.

Ob bei der Bekämpfung und Eindämmung der Corona-Pandemie die Eigenverantwortung immer gut geklappt hat, sei jetzt einmal dahingestellt.

In meinem täglichen Umfeld bin ich in (kritischen) Systemen tätig, die immer wieder eigenverantwortliches Handeln erfordern. Hier versuche ich immer, den Teil des Faktor Mensch so weit wie möglich mitzudenken.

Wir haben täglich mit dem Thema Eigenverantwortung zu tun. Ein echter Klassiker ist das Thema Umgang mit Passwörtern. Hier ist die Eigenverantwortung gemeinsam mit dem Passwort der Zugang zu IT – Systemen aller Art. Fühlen sich Menschen bei diesem Thema in der persönlichen Freiheit eingeschränkt? Gibt es Demonstrationen gegen die zwingende Verwendung eines Sonderzeichens? Wenn ja, lass es mich bitte wissen. Mir wäre diesbezüglich noch nichts untergekommen.

Im beruflichen aber auch im Hobby-Bereich habe ich immer wieder mal mit persönlicher Schutzausrüstung zu tun. Die Schutzausrüstung ist wichtig, um die handelnden Personen vor Verletzungen bzw. negativen Folgen für die eigene Gesundheit zu schützen. Bleiben wir im beruflichen Kontext. Ziemlich gut versteckt und nicht in allen Organisationen richtig kommuniziert handelt es sich bei der Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung um ein Thema der Eigenverantwortung. Auf der einen Seite ist die Organisation verpflichtet gefahren zu identifizieren, so weit wie möglich zu minimieren und in Bereichen wo dies nur bedingt gelingt persönliche Schutzausrüstung „vorzuschreiben“ und vor allem bereitzustellen. Ab diesem Zeitpunkt zählt eines: die Eigenverantwortung. Hier kommen zwei Punkte zu tragen. Die Umsetzung der Kontrollpflicht durch die Organisation und die Verwendung durch die Anwender. Im schlimmsten Falle bleiben die Verunfallten auf den Behandlungskosten sitzen? Warum? Ganz einfach: ist sie bereitgestellt, muss sie verwendet werden. Das Ganze ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt und könnte ein eigenes Blogposting füllen. Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Des Weiteren sanktionieren (zum Glück) viele Organisationen die nicht Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung – bis hin zum Ausschluss aus der Organisation. Eine Schutzbrille, eine Absturzsicherung oder ein Helm haben wenig mit der Einschränkung der persönlichen Freiheit zu tun. Hier trifft auch die Organisation die Entscheidung. Klassisches Risikomanagement.

Das waren jetzt zwei oberflächige Beispiele, bei denen wir uns sicherlich lange unterhalten können. Manche Dinge und Themen verstehe ich derzeit nicht. Wir leben in einer Zeit der beinahe unbegrenzten Möglichkeiten und Freiheiten. Daher liegt es nahe, dass wir uns immer wieder mal mit dem Thema der Eigenverantwortung auseinandersetzen. Alles klar.

Mir fällt – auch abseits der Pandemie – auf, dass derartige Ausflüge in das Thema der Eigenverantwortung oftmals ein anderes Ergebnis bringen als vielleicht ursprünglich angedacht war. Das Unerwartete bzw. der schwarze Schwan.

In den letzten Jahren habe ich immer wieder versucht, bei Projektstart das Warum herauszuarbeiten, herauszustreichen und in einer geeigneten Art und Weise regelmäßig zu kommunizieren. Das bewirkt zwei interessante und meiner Meinung nach wichtige Erkenntnisse.

  1. Die Projektteammitglieder und die eigentlichen Projektkunden sehen die Ergebnisse in einem anderen Blickwinkel. Dadurch steigt in vielen Fällen automatisch die Akzeptanz.
  2. Die Vorprojektphase ist intensiver und unwesentliche Punkte verschwinden oft aus der Planungsphase. Themen und Aufgaben, die nicht für das eigentliche Warum relevant sind, benötige ich nicht für die erfolgreiche Projektumsetzung.

Beide Punkte können nicht bei allen Projekten zu 100% umgesetzt werden. Dessen bin ich mir bewusst. Eine anständige und umfassende Planung ist jedoch unerlässlich. Warum sollte ich mich mit unwichtigen Themen beschäftigen? J

Einige Projekte (vor allem Organisationsprojekte) werden immer wieder auf Widerstand stoßen, auch hier lebe ich in der Realität. Offene und Ehrliche Warum-Formulierungen lenken aber oftmals einen großen Teil des Gegenwindes ab.

Bei der Berücksichtigung der oben genannten Punkte kann es mit der Eigenverantwortung klappen.

… bis demnächst in diese Theater.

stay safe and make some noise.

meier & out

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