kritische Infrastruktur – eine Erklärung

Im vorrangegangen Blogposting zum Thema Österreich und die kritische Infrastruktur habe ich das Klatschen und die allgemeine Wahrnehmung zum Thema #systemrelevanz kritisch kommentiert.

In diesem Blogposting werde ich dir einen kurzen Einblick in das Thema kritische Infrastruktur geben.

Definition

Kritische Infrastrukturen sind Prozesse, Anlagen, Netzwerke bzw. Systeme (zumindest Teile davon) die eine wesentliche Bedeutung zur Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen haben.

Sperriger Titel? Einfach gesagt. Ein Ausfall bzw. eine Zerstörung derartiger Systeme hat Auswirkungen auf:

• Gesundheit der Bevölkerung
• Sicherheit der Bevölkerung
• Wirtschaftliches Wohl
• Soziales Wohl

Das Funktionieren derartiger Einrichtungen soll / muss immer gewährleistet sein. Egal ob Pandemie, Stromausfall oder Hochwasserkatastrophe.

Warum schützen?

Wir leben aktuell in einer stark vernetzten Welt. Wir müssen uns bewusst sein, dass die Funktionsfähigkeit von Infrastrukturen laufend gefährdet ist und der Schutz der #KRITIS zunehmend an Bedeutung gewinnen muss.

Gefährdungsfaktoren der Infrastrukturen sind unter anderem:

• Naturkatastrophen
• Klimawandel
• Technische Unfälle
• Human Faktor
• Cyberkriminalität
• Terrorismus
• Kriminalität

Bewusstseinsbildung

Wir leben in einer Zeit starker wechselseitigen Abhängigkeiten. Hier eine Grafik von Cyber Security Austria über die oft unsichtbaren Zusammenhänge.

Die Grafik kann auch in hoher Auflösung heruntergeladen werden und unter der Creative Commons Lizenz verwendet werden.

Österreich beteiligt sich aktiv am europäischen Programm zum Schutz der kritischen Infrastrukturen und unterstützt die europäische Kommission bei der Weiterentwicklung des Programms.

Aufgrund der Komplexität der kritischen Infrastrukturen und der vielen erforderlichen Schnittstellen ist #KRITIS ein umfassendes und weitreichendes Thema. Die Notwendigkeit der Infrastrukturen kann a) nicht mit klatschen und Reinhard Fendrich dargestellt bzw. honoriert werden und b) muss in den öffentlichen Diskussionen anderes betrachtet werden.

Verfügbarkeit der Infrastrukturen

Um das öffentliche Leben sicherstellen bzw. aufrechterhalten zu können. Hier ist das Zusammenspiel von vieler Faktoren notwendig:

• Staatlicher Gesamtprozess (Bund, Länder, Gemeinden)
• Public Private Partnership
• Sicherheitsbehörden
• Betreiber
• Staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement

Die gegenseitigen Abhängig- und damit verbundenen Verwundbarkeiten zeigen ein ganz deutliches Bild. Die Diskussion wer ist wichtig, kann nicht einfach beantwortet werden. Die kritische Infrastruktur muss vollinhaltlich betrachtet werden. Es besteht aus vielen einzelnen Zahnrädern die ineinandergreifen müssen.

Der wichtigste Teil im System #KRITIS ist der Faktor Mensch. Der Mensch ist die Fehlerquelle. Der Mensch ist verwundbar.

Was ich noch schreiben möchte

Ziel des Blogpostings war ein kurzen oberflächlichen Überlick über den Begriff der kritischen Infrastruktur zu geben. Das System besteht aus vielen einzelnen Faktoren die betrachtet werden müssen.

Die Corona-Pandemie hat zu einem öffentlichen Diskurs über den Begriff geführt. Plötzlich waren viele #systemrelevant. Viele stellten sich dadurch automatisch über andere Berufsgruppen. Ein falscher Weg meiner Meinung nach.

Die C-Pandemie hat etwas anderes wichtiges gezeigt. Die Abhängigkeiten, die Verwundbarkeit und wie schnell Systeme instabil werden. Sie hat auch gezeigt, dass sich einige #KRITIS Betreiber der (öffentlichen) Verantwortung nur teilweise bewusst sind.

Nur weil am Dach, neben den Firmennamen, kritische Infrastruktur steht bedeutet das meiner Meinung nach nicht, das alle Organisationsmitglieder unmittelbar systemrelevant sind und der Arbeit nicht von zu Hause aus nachgehen können.

#KRITIS muss laufend gelebt und vor allem auch geübt werden. Dann klappt es auch mit der Pandemie. Dynamische gesetzliche Rahmenregelwerke erleichtern der kritischen Infrastruktur nur bedingt das Tagesgeschäft.

bis demnächst in diese Theater.

stay safe and make some noise.

meier & out